© Doris Wolff

Wanderwoche im Nationalpark Bayrischer Wald

03.10.2023

Im Juni 2023 starteten 22 Mitglieder der Wandergruppe zur Wanderwoche. Dass uns die Planung dieser Reise drei Jahre beschäftigen sollte, damit hatten wir in den Anfängen 2020 nicht gerechnet. Aufgrund Corona-Auflagen in 2021 und Belegungsproblemen in 2022 musste die Reise bis in dieses Jahr verschoben werden.

Doch jetzt war es soweit! Voller Tatendrang starteten wir nach Spiegelau OT Klingenbrunn zum Hotel „Hochriegel“, wo alle im Laufe des Nachmittags wohlbehalten eintrafen. Nachdem jeder sein Zimmer bezogen hatte, trafen wir uns kurz zur Begrüßung auf der Hotelterrasse, um dann wenig später zum Abendessen zu gehen.

Für die gesamte Woche stellte die Hoteliers-Familie Stadler unserer Gruppe einen separaten Restaurantbereich zur Verfügung. Juniorchef Sebastian hieß uns sehr herzlich willkommen, informierte uns über die geplante Wanderwoche und machte uns mit den Gepflogenheiten im „Hochriegel“ bekannt.

Wir erhielten den Wochenplan für den Wanderclub. (Eine Wanderleitung wird vom Hotel gestellt, andere Hausgäste konnten sich uns anschließen) und stellten mit Freude fest, dass die von uns gewünschten Wanderziele Berücksichtigung fanden.


Nach dem ersten fantastischen Abendessen und einem kleinen Umtrunk, purzelten bald alle müde ins Bett.

12. Juni: Die erste Wanderung steht an – durch die Steinklamm – ca. 11 km, 210 Höhenmeter

Nach einem ausgiebigen Frühstück begrüßte uns in der Hotelhalle das Team der Beauty-Oase und verwöhnte uns mit einem kostenlosen Rosenblüten Handpeeling. Das machte bei manchem Lust auf mehr Entspannung.

Um 10.00 Uhr erwartete uns Wanderführerin Christel am Treffpunkt vorm Haus. Mit dem Wanderbus fuhren wir zum Ausgangspunkt nach Spiegelau. Von dort ging es vorbei am Stausee Großarmschlag entlang der großen Ohe in die Steinklamm. In der bis zu 100 m tiefen Schlucht zeugen vielfältige Formen im Gestein von der Kraft des Wassers. Moosbewachsene Steine in sattem Grün, ausgeschliffene Strudellöcher und die Faszination einer tiefen Felsschlucht bieten ein zauberhaftes Naturschauspiel.

Zurück im Hotel entspannten wir bei Kaffee, Kuchen, Eis oder etwas Herzhaftem und ließen den Tag noch einmal Revue passieren.

13. Juni: Wanderung zum Großen Rachel – ca. 12 km, 450 Höhenmeter

Mit dem Junior Max Stadler starteten wir zu einer großen Tour. Es ging hoch hinauf auf den Lieblingsberg der Deutschen (?!) - der Große Rachel ist mit 1.453m über NN nach dem Großen Arber der zweithöchste Berg im Nationalpark. Mit dem Bus ging es zum Startpunkt Gfäll.

Gleich zu Beginn der Wanderung stellten alle Wanderer ihre gute Kondition unter Beweis, denn der steile Forstweg forderte einige Schweißtropfen. Am Gipfel mit dem Waldschmidthaus und dem stattlichen Holzkreuz machten wir die ersehnte Pause.

Es bot sich ein herrliches Panorama. Leider fielen ab 1995 auch am Rachel große Teile des Waldbestandes dem Borkenkäfer zum Opfer.
Vom Gipfel führte der Kapellensteig verhältnismäßig steil und auch steinig hinab zur Rachelseekapelle (1.212 m). Die architektonisch einer Kapelle nachempfundene Schutz hütte auf einem Felsvorsprung über der Seewand bietet einen hervorragenden Tiefblick zum Rachelsee. Steil und steinig ging es bergab zum Rachelsee und von dort den Auerhahnweg, durch Laub- und Mischwälder, zum Startpunkt Gfäll.

Eine beeindruckende Tour bei strahlendem Sonnenschein. Abends rollten dann die Bingokugeln. Frau Stadler erwartete uns um 21.00 Uhr in der Hochriegel-Alm. Die Gelegenheit die Reisekasse aufzubessern. Sabine hatte mit den richtigen Zahlen Glück.

14. Juni: Wanderung zum Lusen – ca. 10 km, 530 Höhenmeter

Dieser Berg gehört mit seiner Höhe von 1.373m zu den höheren Bergen im Bayrischen Wald dicht an der Grenze zu Tschechien. Damit alle Wandergruppenmitglieder diesen Felsgipfel erreichen konnten, teilten wir uns in zwei Gruppen.

Sebastian Stadler führte 12 Wanderer ab Waldhäuser Aussicht entlang der kleinen Ohe zur Martinsklause und steil bergauf zum sagenumwobenen Teufelsloch. Die Lebensgemeinschaft am kühlen Bergbach ist geprägt von Farnen und Moosen, aber auch von Blütenpflanzen im Sommer. Vorbei an der Glasarche und weiter über die steilen Steinstufen der Himmelsleiter wurde der Lusengipfel erreicht – 530 Höhenmetern. Geschafft!

Die andere Gruppe wanderte mit Bea ab Waldhausreibe auf dem Luchsweg zum Lusen. Mit 270 Höhenmetern hatten wir den leichteren Aufstieg auf den Winterweg, wo sich auf halben Weg mächtige Bergahorne und Buchen als Glieder des Bergmischwaldes hinzugesellten. Wir trafen auf dem Gipfel wieder zusammen, der mit einer geologischen Besonderheit überrascht, die als Geotop ausgezeichnet wurde – ein riesiger Steinhaufen ungezählter Granitblöcke.
Beim heutigen schönen Wetter bot sich eine grandiose Aussicht.

Nach einer Pause im bewirtschafteten Lusenschutzhaus erfolgte der Abstieg über den Winterweg.

 

15. Juni: Wanderung zum Wagensonnriegel – ca. 10 km, 140 Höhenmeter

Der heutige Tag diente der Regenerierung. Gemütliches Wandern mit Max ab Hotel in die nähere Umgebung. Der Rundwanderweg Nummer 1 durch den Rinchnacher Wald ist eine wunderschöne Bergwaldwanderung, die uns zum 959m hohen Wagensonnriegel hinaufführte.

Auf schönen, breiten Forststraßen und auf ausgetretenen Waldpfaden wanderten wir entlang von kleinen Waldbächen und gepflegten Wäldern bis wir schließlich den Berggipfel mit Gipfelkreuz, Ruhebank und kleiner Kapelle erreichten.

Die Wagensonnriegel-Kapelle, eine kleine Blockholzkapelle, wurde für einen historischen Rinchnacher Festzug gebaut und anschließend in einem Stück von kräftigen Männern auf den Berggipfel gebracht.

Unser Rückweg führte auch über grüne Wiesen zum Hotel zurück.

16. Juni: Wanderung zum Großen Arber – ca. 12 km, 480 Höhenmeter

Heute, am letzten Wandertag, erwartete uns noch ein Highlight. Der Aufstieg zur höchsten Erhebung im Bayerischen Wald – der Große Arber mit 1.456 m. Unser Weg führte von Bayerisch Eisenstein kommend über den Sonnenhang, vorbei am Langlaufzentrum und der Abfahrtsstrecke zur Bergstation der Gondelbahn. Begleitet wurden wir vom Ranger Paul, der uns auf dem Weg nach oben Wissenswertes über diese Region vermittelte.

Leider konnten wir aufgrund einsetzenden Regens nicht zum Gipfelkreuz, um das ersehnte Foto zu machen. Schade!

Paul hatte für die Gruppe einen Platz in der Eisensteiner Hütte unterhalb der Bergstation reserviert, in der es eine zünftige Brotzeit gab.
Auf dem Rückweg, stoppten wir noch am Großen Arbersee, ein Relikt aus der letzten Eiszeit. Auf einem wildromantischen Rundweg entlang des Seeufers erlebten wir eindrucksvolle urwaldähnliche Flora und Fauna. Ein tolles Naturschauspiel!

Auf Wunsch des Juniorchefs versammelte sich die Gruppe nach dem Abendessen in der Hochriegel Alm. Sebastian Stadler händigte jedem Gruppenmitglied einen Wanderpass mit den geleisteten Touren aus. Aufgrund der erreichten Punktzahl bekamen wir die bronzene Wandernadel angesteckt. Gemeinsam stießen wir mit einem Bärwurz auf die gelungene Woche an. Anschließend erlebten wir noch einen fröhlichen, ausgelassenen Abend mit Musik und Tanz.

 

 

17. Juni: Passau

Zum Abschluß der Wanderwoche freuten wir uns auf Passau. An der Donau wurden wir von Mariele zur Stadtführung in Empfang genommen. Bei dem Altstadtrundgang mit Anekdoten und Infotainment verging die Zeit wie im Fluge. Anschließend gab es genügend Freizeit, um die zauberhafte Drei-Flüsse-Stadt individuell zu erkunden.

Wie auch an den vergangenen Tagen ließen wir uns dann das letzte gemeinsame Abendessen, ein umfangreiches Menü (Salatbuffet, Vorspeisen, Hauptgericht, Nachtisch und Käsebrett), gut schmecken.

Danach traf sich noch ein Teil der Wandergruppe in der „Hochriegel Alm“ um bei Wein, Bier, Aperol
Spritz ... die Erlebnisse der Woche Revue passieren zu lassen. Wir waren uns alle einig, dass es eine
wunderschöne Zeit war, die manch einer gerne wiederholen würde.

Doris und Bea sagen "DANKE". Mal sehen was uns die Zukunft bringen wird!