Mitteilungen zur Braunschweiger Hütte
Bergsteigerhütte
Das Gebiet
Südlich von Imst erstreckt sich das schmale Pitztal bis hinauf ins Herz der Ötztaler Alpen, flankiert von mächtigen Felswänden: dem Kaunergrat im Westen und dem Geigenkamm im Osten. Vorbei an mehreren tosenden Wasserfällen gelangt man nach Mittelberg am Talende. Von hier aus erschließen die großen Skigebiete die Gletscher. Doch es gibt nach wie vor stille Orte, an denen man die großartige Bergwelt mit ihren herrlichen Dreitausendern in Ruhe genießen kann.
Höchste Hütte am E5 und ein idealer Stützpunkt
Lediglich drei Pächterfamilien führten bislang stets mit Hingabe und viel Idealismus die Geschicke der Braunschweiger Hütte. Besonders die ausgezeichnete Küche der Familie Neurauter mit dem heimischen Spezialitätenangebot wird allseits gelobt. Zuhause fühlen sich hier Bergsteiger, die Dreitausender im Visier haben, ebenso wie Weitwanderer, die auf der Pitztaler Runde oder auf dem Europäischen Fernwanderweg E5 unterwegs sind und hier die höchst gelegene Unterkunft erreicht haben. Ideal ist die Braunschweiger Hütte mit ihrem modern ausgestatteten Seminarraum, dem gut abgesicherten Klettergarten und ihrer hochalpinen Lage auch als Stützpunkt für Alpin- und Gletscherkurse. Informationen dazu gibt es bei der Sektion und in der DAV-Broschüre „Pitztaler Runde“
„Wohnzimmer“ mit Weitblick
Auf einer aussichtsreichen Kuppe oberhalb der Quelle der Pitze wurde die hochalpine Hütte 1892 am Fuß des Hausberges, dem Karleskopf (2901 m), erbaut. Der Braunschweiger Richard Schucht, dessen Bild im Gastraum zu sehen ist, suchte mit Weitblick diesen lawinensicheren Platz mitten im Hochgebirge als Standort aus für eine einfache Unterkunft mit neun Betten, einem „Wohnzimmer“ und einer Küche. Im Lauf der Jahre 1932 und 1965 wurde die Hütte ständig erweitert und 2012 konnte die Generalsanierung abgeschlossen werden. Alt und neu prägen nun in einer gelungenen Kombination den Hüttencharakter.
Heute ist sie eine Hütte der Schutzkategorie I (1) und bietet 56 Betten und 127 Lager. Die Hütte ist (je nach Schneelage) von Mitte Juni bis Ende September geöffnet, im Winter ist sie geschlossen.
Generalsanierung
In den Jahren 2010 bis 2012 wurde die Hütte generalsaniert. Das Projekt der energetischen Sanierung wurde dabei maßgeblich aus Mitteln des österreichischen Klima- und Energiefonds unterstützt. Verwaltet wurde es von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) aus Wien (2).
Nach einem größeren Schaden an der Stromversorgung (3) im Jahr 2012 musste die 1000-Volt-Stromversorgung mittels eines neuen Trafos sichergestellt werden. Unser Dank gilt hier dem Braunschweiger Energieunternehmen BS | Energy, welches uns großzügig unterstützt hat. (4)
Fußnoten
(1) Bei Hütten der Kategorie I handelt es sich um Schutzhütten in Extremlage, die ihren ursprünglichen Charakter als Stützpunkt für Bergsteigende und -wandernde bewahren müssen. Die Ausstattung ist schlicht, eine einfache Verköstigung ist ausreichend. Hütten dieser Kategorie sind Stützpunkt in einem bergsteigerisch bedeutsamen Gebiet und für Gäste nur in Ausnahmefällen mit mechanischen Hilfen erreichbar; der Aufstieg erfordert in der Regel mindestens eine Gehstunde. Sie kann bewirtschaftet, bewartet, eine Selbstversorgerhütte oder ein Biwak sein.
(2) Bericht ist in den Sektionsnachrichten 1/2012 zu finden.
(3) Bericht ist in den Sektionsnachrichten 3/2012 zu finden.
(4) Bericht ist in den Sektionsnachrichten 1/2013 zu finden.
Details
Die Hütte ist Mitte Juni bis Ende September bewirtschaftet.
Die Hütte bietet euch
- Drei gemütliche Gaststuben mit Kachelofen
- Schöne Außenterrasse mit Blick auf den Gletscher
- Seminarraum
- Trockenraum
- Waschräume mit Duschen
- Handy-Empfang und Wlan
- Schutzhütte der Kategorie I
Zu Gast auf einer Alpenvereinshütte
Für einen angenehmen Aufenthalt sind einige Regeln zu beachten:
- Bitte buche deinen Schlafplatz unter dem Reservierungssystem des Alpenvereins und Beachte die Stornoregelung.
- Eigenes Handtuch, Hüttenschlafsack und Hüttenschuhe benutzen.
- Die Energieressourcen in Extremlagen sind oft sehr eingeschränkt, daher bitte Strom und Wasser sparen.
- Müll vermeiden und den eigenen Abfall mit ins Tal nehmen.
- Nicht in der Hütte rauchen, im Freien Aschenbecher benutzen.
- Bitte den Aushang der Hütten und Tarifordnung lesen und beachten.
- Bei den Preisen für Essen und Getränke bitte auch den Mehraufwand für die Versorgung im Gebirge berücksichtigen.
- Nur mit Übernachtungsbeleg besteht eine Gepäckversicherung.
Karten und Führer
- AV-Karte Ötztaler Alpen – Geigenkamm; Blatt 30/5, 1:25 000
- AV-Karte Ötztaler Alpen – Wildspitze; Blatt 30/6, 1:25 000
- AV-Führer Ötztaler Alpen, Walter Klier, Bergverlag Rother, München
Touristische Informationen
Tourismusverband Pitztal
Unterdorf 18 A-6473 Wenns
Tel.: 0043/(0)5414/869 99
info@pitztal.com | www.pitztal.com
Bergrettung: 140
In der Saison
Im Juli und August empfiehlt es sich, Schlafplätze rechtzeitig zu reservieren.
- 56 Schlafplätze in Mehrbettzimmern
- 127 Matratzenlager in unterschiedlich großen Räumen
Winterraum geschlossen
Wir bedauern es, dass der Winterraum der Braunschweiger Hütte geschlossen bleiben muss. Vandalismus hat dazu geführt, dass es keine Heizungsmöglichkeit gibt.
Hier findet ihr die Preisliste
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Ins Pitztal: Internationale Fernverbindungen bis Innsbruck. Mit der Regionalbahn zum Bahnhof Imst, von dort mit dem Linienbus durch das Pitztal in den Talschluss nach Mittelberg (Stundentakt).
Ins Ötztal: Internationale Fernverbindungen bis Innsbruck. Mit der Regionalbahn zum Bahnhof Ötztal, weiter mit dem Linienbus bis Sölden. Informationen: www.bahn.de, www.oebb.at, www.postbus.aty
Mit dem Auto
Ins Pitztal: Auf der Inntalautobahn A12 oder über den Fernpass bis Imst. Durch das Pitztal bis Mittelberg zu den Parkplätzen am Talende oder bei den Gletscherbahnen.
Ins Ötztal: Auf der Inntalautobahn A12 von München/Innsbruck oder vom Arlberg kommend bis zur Ausfahrt Ötztal. Auf der B186 durch das Ötztal bis Sölden zum Parkplatz der Gletscherbahnen (Rettenbachferner).
Koordinaten
46°56'07'' Nord, 10°54'33'' Ost
Mittelberg (1730 m)
Auf dem Güterweg entlang der Pitze zur Talstation der Materialseilbahn (Rucksacktransport nach Absprache). Nun auf dem E5 zur Hütte (Weg Nr. 918, „Wasserfallweg“).
Alternativ: An der Talstation links halten und über den Jägersteig zur Hütte.
Beide Wege sind anspruchsvoll (rot) und teilweise mit Drahtseilen abgesichert.
Gehzeit: ca. 3 Std.
Mittelberg, Bergstation Pitztaler Gletscherexpress (2840 m)
Markierte Gletschertour über die Zunge des Mittelbergferners. Vorsicht bei Schlechtwetter!
Gehzeit: ca. 2 Std.
Sölden, Bergstation Rettenbachjoch (2950 m)
Steiler Abstieg, teilweise mit Seilen abgesichert. Vorsicht bei Eis und Schnee!
Gehzeit: ca. 1 Std.
Interessante Touren rund um die Braunschweiger Hütte
Inspirationen für eure nächste Gipfeltouren, Übergänge und Ausflüge in den Klettergarten.
Wissenswertes zum Hüttenbesuch
Ein Besuch auf einer Hütte ist ein wunderbares Erlebnis. In unserer Artikelzusammenstellung erfahrt ihr Wissenswertes zum Verhalten auf Hütten - und was man bei einem Besuch mitbringen sollte.