© DAV/Tobias Hipp

Transparenz schaffen

2024 wird unser Bilanzierungsjahr!

10.12.2023

Die Sektion Braunschweig wird 2024 seinen CO2 Austoß bilanzieren. Wie wir das machen wollen, berichtet Eva Lavon.

Wir haben in der Sektion bereits viel darüber diskutiert, ob und wie wir die Bilanzierung des CO2-Ausstoßes für die Aktivitäten unserer Sektion erfassen. Seit 2022 ist dies im Deutschen Alpenverein vorgesehen. Viele Sektionen des DAV sind dem bereits gefolgt, und haben ihre Daten erfasst und entsprechende Auswertungen erhalten. Die Ergebnisse der Bilanzierung wurden nun auf der Hauptversammlung des DAV am 11./12. November 2023 in Bregenz in anonymisierter Form vorgestellt (siehe Berichterstattung).

Die Auswertungen zeigen auf, wo die größten Handlungsbedarfe bestehen und wo es sich lohnt, bei der Maßnahmenentwicklung ein besonderes Augenmerk drauf zu legen; wo vielleicht mit wenig Aufwand viel CO2 eingespart werden kann und wo mit viel Aufwand andererseits nur wenig erreicht werden kann. 

Wir brauchen daher auch für unsere Sektion eine entsprechende Datenbasis, um unsere Aktivitäten fokussiert planen zu können. 

Als Klimateam der Sektion Braunschweig, das nach der letzten Mitgliederversammlung im Mai 2023 entstanden ist, haben wir uns viele Gedanken gemacht. Wichtig ist uns, dass die Erfassung von Daten  für die Aktiven im Verein so leicht wie möglich gestaltet ist. Wir wollen so viel erfassen wie nötig und nicht so viel wie möglich. Damit wir mit solider Basis starten und alle Beteiligten vorher abgeholt werden
können, haben wir gemeinsam mit dem Vorstand entschieden, die Erfassung in 2024 zu starten.

Welche Bereiche werden erfasst?

Wir bilanzieren alle Emissionen, die durch die Aktivitäten des DAV-Braunschweigs entstehen. Hierbei gilt das Verursacherprinzip. Für uns sind das folgende Bereiche:

  1. Die Geschäftsstelle mit den gesamten Ausgaben, der Beschaffung und der Tätigkeit der Geschäftsstelle selbst. Die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle kommen überwiegend mit dem Fahrrad zur Arbeit und haben außerdem ein Jobticket, um den ÖPNV zu nutzen. Beispielsweise verursacht der Druck dieser Sektionsnachrichten, die viermal im Jahr an die Mitglieder per Post versendet werden, CO2-Emissionen und muss daher mit bilanziert werden.
  2. Alle Aktivitäten der Gruppen, Referate und Gremien der Sektion; dazu zählen regelmäßige Treffen, Touren, Kurse, Veranstaltungen, Gremiensitzungen, etc. Hier steht die Frage der CO2-Emissionen durch Mobilität im Fokus.
  3. Die Braunschweiger Hütte – eines der umfassendsten Felder der Erfassung, zumal unsere Hütte jährlich ca. 12.000 Übernachtungsgäste zählt. Viele Maßnahmen zum Klimaschutz sind in enger Zusammenarbeit unseres Hüttenwarts Günter Gehrke und der Pächterfamilie bereits eingeleitet und weitere sind in Planung
  4. Die Kletterwand – hier z.B. insbesondere der geplante Ausbau.

Eure Mitarbeit als aktive Mitglieder der Sektion ist vor allem bei der Erfassung der Aktivitäten der Gruppen gefragt.
 

Was und wie muss erfasst werden?

Es geht vor allem um die Erfassung der Mobilitätsdaten. Bei mehrtägigen Reisen sind auch Angaben zur Übernachtung notwendig. Wir haben für die Gruppen- bzw. Tourenleitungen (oder deren Vertretungen!) ein übersichtliches Online-Formular erstellt. In erster Linie werden Durchschnittswerte abgefragt, wie z.B. die Gesamtzahl der Kilometer, die mit Verbrennerfahrzeugen, mit Elektro-Fahrzeugen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß für die An- und Abreise sowie vor Ort zurückgelegt wurden. Wir fragen lediglich nach der Gesamtzahl der Teilnehmenden, so dass auch jegliche Anonymität sichergestellt ist. 

Mitte des Jahres 2024 möchten wir eine erste Zwischenbilanz ziehen; Anregungen und Fragen sind jederzeit willkommen.

Die so erhobenen Daten werden wir für die Sektion dann Anfang des darauf folgenden Jahres vom Klimateam und anderen Unterstützer:innen aggregiert in die vorgesehenen Formulare und Tools des Hauptverbandes übertragen, so dass wir dann eine umfassende Bilanz für das Jahr 2024 erhalten werden. Dies wird dann unsere Arbeitsgrundlage für die nächsten Jahre sein.

Umsetzungsplan erarbeiten.
In der Zwischenzeit wollen wir aber nicht untätig sein. Wie bereits angekündigt, ist das Klimateam parallel dabei, erste Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen für unsere Sektion zu erarbeiten und diese dem Vorstand und den Mitgliedern zur Entscheidung vorzulegen.

Hierzu gehört z.B. eine klimaschonende Reisekostenrichtlinie für dienstlich veranlasste Fahrten der Sektion. Diese beinhaltet u.a. den Verzicht auf Flugreisen auf Kurzstreckenflügen (unter 1.000 km). Dienstreisen sollten danach zukünftig grundsätzlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgen und nur in begründeten Ausnahmefällen per PKW. 

Auch wollen wir Leitlinien für eine klimaschonende Touren- und Kursplanung entwickeln. Klar ist, dass wohnortnahe Touren klimaschonender sind als Fernreisen, insbesondere wenn hier die Chancen des 49 €-Tickets genutzt werden. Dr. Richard Goedeke zeigt im folgenden Beitrag, wie sich neue Tourenmöglichkeiten bei der An- und Abreise mit den Öffentlichen auftun.

Eine sehr gute Übersicht zur ÖPNV Erreichbarkeit zum norddeutschen Fels findet ihr auch auf den Seiten des ÖPNV.

Bei der Tourenplanung in die Alpen können wir darauf achten, diese möglichst klimaschonenden zu gestalten. Hilfreiche Tipps hierzu sind ebenfalls auf den Seiten des Landesverbands Nord zu finden.

Weitere Details zur Bilanzierung und zur Umsetzung von Maßnahmen werden wir auf der Mitgliederversammlung vorstellen.

Wir freuen uns auf eure Anregungen.