Alles begann im Herbst 2022. Zu dieser Zeit verbrachte die Trailrunningruppe ein gemeinschaftliches Wochenende in der Fränkischen Schweiz. In diesen Tagen lernten wir dank Carmen nicht nur die anspruchsvollen Trails und die wunderschöne Landschaft rund um Muggendorf kennen, sondern ebenfalls zwei Organisatoren des Ultratrail Fränkische Schweiz (UTFS). Der ausschließlich ehrenamtlich organisierte UTFS sollte im April 2023 zum zweiten Mal stattfinden und die Anmeldung in den nächsten Tagen geöffnet werden.
Zurück in Braunschweig waren bereits mehrere Leute unserer Gruppe Feuer und Flamme und sicherten sich die begehrten Startplätze. Nur ich war noch am Zögern. Trotz jahrelanger Laufleidenschaft war für mich die Faszination des Wettkampflaufens der Anderen schwer nachzuvollziehen. Beflügelt vom Trailrunningwochenende und durch Johannes Überzeugungsarbeit, meldete ich mich schlussendlich doch für den Speedtrail, die „kurze“ Distanz des UTFS, an.
In der Woche vor dem Wettkampf im April stellte sich jedoch leider heraus, dass für alle angemeldeten Personen unserer Gruppe durch vorherige oder akute Krankheit eine Teilnahme nicht mehr möglich war. Und so startete ich am Freitag, 21. April, alleine nach Ebermannstadt. Bereits bei der Pastaparty am Freitagabend durfte ich die Offenheit der Trailrunningcommunity feststellen – „Alleine“ fühlte ich mich nie. Nach Racebriefing und Podiumsdiskussion hatte ich schon mit vielen netten Leuten gesprochen und einige Tipps für den Start am nächsten Tag bekommen.
Am Samstag erwartete mich dann ein Tag mit strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel. Drei Stunden vor Startzeit begab ich mich von meiner Unterkunft in Gößweinstein auf den Markplatz in Ebermannstadt. Langsam nahm die Anzahl der Menschen auf dem Markplatz zu, ebenso wie meine Aufregung. Nachdem wir alle im Startkanal standen und eine Band mit Gitarre und Akkordeon noch für Stimmung sorgte, war der Countdown zu hören. 3, 2, 1 – Voller Vorfreude lief ich mit 200 weiteren
Menschen gemeinsam los. Es dauerte nicht lange, bis der erste steile Anstieg erreicht war. Hoch motiviert wäre ich am liebsten weitergelaufen, doch ich erinnerte mich an Carmens Worte: „Wenn es dir zu langsam vorkommt, dann stimmt dein Tempo“.
Also ordnete ich mich rechts ein und ließ mich von einigen Läufer*innen überholen.
Es folgte ein stetiges Auf und Ab auf nahezu nur schmalen, steilen und teilweise felsigen Trails, wobei der Frühling schon für ein Austreiben vieler Bäume und Pflanzen und somit für eine besondere Farbvielfalt gesorgt hatte. Wow dachte ich mir, genau das ist es, was mich am Trailrunning begeistert!
Die Zeit verflog und ich genoss das Laufen in dieser wunderschönen Natur in vollen Zügen. Dank Carmens Coaching hatte ich mir meine Kräfte so eingeteilt, dass ich diesen Flow noch bis zum Zieleinlauf genießen durfte. Zugegebenermaßen waren die letzten drei Kilometer in der Ebene dann aber doch etwas zäh. Die grandiose Stimmung auf dem Marktplatz ließ anschließend jedoch alle Anstrengung vergessen. Unabhängig von Zeit oder Strecke wurde jede:r Finisher:in gleichermaßen gefeiert!
Insgesamt war mein erster (und sicherlich nicht letzter) Traillauf ein sehr besonderes Erlebnis. Auch wenn es sich um einen Wettkampf handelte, so war die reine Zeit für viele Teilnehmer*innen nebensächlich. Vielmehr stand das Gesamterlebnis im Vordergrund. Dies spiegelte sich in einem tollen Miteinander auf der Strecke und nach dem Lauf wieder, was ich in vielen Momenten spüren durfte.
Ich danke der gesamten Trailrunningruppe und ganz besonders Carmen, ohne welche ich diese einzigartige Erfahrung nicht gemacht hätte und hoffe auf noch viele gemeinsame Läufe, ganz besonders den UTFS 2024!
Du möchtest Teil unserer Gruppe werden, dann schreibe mir eine Mail trailrunning@davbs.de. Wir treffen uns in der Regel jeden zweiten Samstag. Genaue Daten, über unseren Treffpunkt, Streckenlänge und Mitfahrgelegenheiten bekommst du dann über unsere Gruppe auf Signal oder per Mail.
Wir freuen uns auf dich!